
Was ist ein Kikichoco?
Ein "Kikichoko" (auch "Kiki-choko" oder "Kiki-choku" genannt) ist ein traditionelles japanisches Sake-Verkostungsgefäß, das üblicherweise aus weißem Porzellan gefertigt wird. Diese speziellen Becher sind ein unverzichtbares Werkzeug bei der professionellen Bewertung und Verkostung von Sake, insbesondere bei Wettbewerben und Verkostungsevents.
Ursprung und Funktion des Kikichoko
Der Kikichoko hat standardmäßig ein Fassungsvermögen von etwa 200 ml und zeichnet sich durch zwei konzentrische, dunkel kobaltblaue Kreise am Boden aus. Dieses Muster wird als "Ja-no-me" (蛇の目), zu Deutsch "Schlangenauge", bezeichnet. Die Gestaltung dient einem praktischen Zweck: Sie ermöglicht es, die Klarheit und Reinheit des Sakes genau zu beurteilen.
Das Zusammenspiel der weißen und blauen Farbflächen hilft dabei, Farbnuancen im Sake zu erkennen, die für Qualitätsbewertungen entscheidend sein können. Ein trüber oder leicht gefärbter Sake kann auf eine besondere Herstellungsweise oder gar auf Qualitätsmängel hindeuten.
Bedeutung bei Sake-Verkostungen
In Japan ist die Sake-Herstellung eine Kunst, die eine präzise sensorische Analyse erfordert. Ein Kikichoko ist dabei essenziell, da er durch seine gleichbleibende Form, Größe und Farbgebung sicherstellt, dass alle Sakes unter identischen Bedingungen verkostet und bewertet werden. Dies verhindert äußere Einflüsse, die das Urteil des Verkosters beeinflussen könnten.
Der Kikichoko ermöglicht die Beurteilung des Sakes anhand folgender Kriterien:
- Farbe: Dank des Ja-no-me-Musters können auch kleinste Trübungen oder Farbnuancen sichtbar werden.
- Klarheit: Durch das scharfe Kontrastspiel des Musters kann man Unreinheiten im Sake erkennen.
- Aroma: Die Form des Bechers sorgt dafür, dass sich das Bouquet des Sakes optimal entfalten kann.
- Geschmack: Das Material des Bechers (Porzellan oder Keramik) hat keinen Einfluss auf die Wahrnehmung des Geschmacks, was eine objektive Bewertung ermöglicht.
Alternative Verkostungsmethoden
Obwohl der Kikichoko das bevorzugte Werkzeug für professionelle Verkoster ist, gibt es Situationen, in denen andere Gläser oder Becher verwendet werden. Beispielsweise kommen bei Verkostungen, bei denen die Farbe des Sakes nicht in die Bewertung einfließen soll, bernsteinfarbene Gläser zum Einsatz. Diese verhindern, dass sich die optische Wahrnehmung auf das Urteil über den Geschmack auswirkt.
Der Kikichoko ist weit mehr als nur ein einfaches Trinkgefäß. Er ist ein unverzichtbares Instrument für Sake-Brauer, Sommeliers und Genießer, die sich intensiv mit der Analyse und Verkostung von Sake beschäftigen. Durch sein spezielles Design trägt er wesentlich dazu bei, die Qualität eines Sakes objektiv zu beurteilen und die feinen Unterschiede zwischen verschiedenen Sorten herauszuarbeiten.
von Bastian
Go Sake - The Sake Brand